Alle Beiträge von Peter Pinnau

Some sketches from Germany …

Im Juni 2023 haben wir ein paar Tage in Michelstadt/ Odenwald verbracht. Die Altstadt bietet viele tolle Ansichten und ich habe mir das freistehende Rathaus in Fachwerkbauweise ausgesucht. Eine Gastwirtschaft am Marktplatz hat sogar einen „Äppelwoi“ (Apfelwein) ausgegeben. Fand ich toll!

Aber auch in unserer Region habe ich im Frühjahr/ Sommer 2023 ein paar Zeichnungen unterwegs aufs Papier gebracht.

Spargelbeet

Ein Freund hat gute Erfahrungen mit dem Spargelanbau gemacht. Von ihm habe ich die Idee dazu und habe die Anlage des Beetes aber immer wieder ins nächste Jahr verschoben. Ende Mai 2023 habe ich dann relativ spontan angefangen.

Da am geplanten Standort sehr viel Müll im Boden lag, musste erstmal eine ca. 4qm große Grube ausgeschachtet werden. Den Boden habe ich gesiebt und auch ordentlich Kompost und etwas Kalk eingearbeitet.

Die einjährigen Spargelpflanzen (Raffaelo) sind gut angewachsen und haben schnell ihre Triebe nach oben geschickt.

Und auch der Aushub des Beetes hatte einiges zu bieten:

  • Blechschild Feuersozietät – vermutlich vor Jahrzehnten vom Wohnhaus abgebaut und vergraben
  • Silbermünze 50 Pfennig von 1876
  • Zinnsoldat Kaiserzeit Reiter auf Pferd
  • Tasse „Alter brumme nicht“, Kaputt aber komplett, vermutlich um 1900
  • Diverse Spiel Murmeln
  • Sargschraube Zinkguss mit Griff in Form eines Kreuzes
  • Taschenuhr
  • u.v.m.

Rundbogen am Giebel

Das Prinzip des Rundbogens ist so einleuchtend wie traditionell. Schon in der Antike wurde so gebaut und die Gebäude stehen teilweise bis heute.

Bei der Gestaltung habe ich mich am erhaltenen Bogen an der Rückwand orientiert und eine entsprechende Stütze angefertigt. Danach habe ich mit passenden 3/4 Steinen die Vorderseite probeweise eingelegt, um zu sehen wie es am besten passt.

Im Ergebnis ist es genau so geworden wie ich es haben wollte und der Bogen war bereits 2 Stunden nach dem Setzen schon belastbar.

Endlich Wasser und auch Licht …

Nachdem im Oktober 2022 eine Solar Insel den Betrieb aufgenommen hat was klar, dass im Frühjahr 2023 eine elektrische Wasserpumpe am Brunnen installiert werden soll. Hierzu mussten umfangreiche Schachtarbeiten gemacht werden, um die elektrische Energie zur entsprechenden Stelle zu bekommen. Ich bin einem Ratschlag gefolgt und habe gleich Wasserleitungen mit reingepackt.

Stand Mai 2023 sind folgende Dinge realisiert:

  • Elektrischer Anschluss aller 3 Gebäude an die Solarinsel
  • Licht und mind. 1 Steckdose allen Gebäuden
  • Elektrisches Hauswasserwerk mit Umschaltmöglichkeit auf die Handpumpe
  • Wasseranschluss im alten Wohnhaus und funktionierende Toilette
  • Wasserhahn im Gemüsegarten und an der Außenküche bei der Scheune

Fließend Wasser zu haben ohne Muskelkraft ist ein enormer Luxusgewinn. Die Solaranlage bringt von Frühling bis Herbst locker genug Energie, um Wasservoersorgung, Licht und noch etwas mehr sicher zu stellen.

Auftragsarbeit Ansicht Märkisch Buchholz

Im März 2023 nehme ich einen Auftrag für eine Zeichnung an. Es geht um ein Geburtstagsgeschenk für den neuen Eigentümer einer Immobilie in Märkisch Buchholz. Die Zeit ist etwas knapp und ich treffe mich mit dem Auftraggeber kurzfristig am Haus.

Es handelt sich um ein altes Wohnhaus mit 2 Vollgeschossen direkt am Wehr an der Straße nach Halbe. Ein spannendes Motiv. Ich mach einige Fotos von der Straßenseite und auch vm Garten aus. Der Haus stand lange leer, der Garten wucherte zu und wurde kürzlich frei geschnitten. An der Rückwand des Hauses sind noch Einschüsse aus den letzten Kriegstagen zu sehen. Gerade die Ansicht der Rückseite liefert ein schönes Motiv und ich fange damit an. Bei der Straßenseite möchte ich die Brücke über den Umflutkanal zumindest ansaztweise mit drauf haben.

Für die Straßenseite brauche ich 3 Versuche, bis mir das Ergebnis gefällt aber beide Zeichnungen werden pünktlich fertig. Der Auftaggeber ist sehr zufrieden was mich natürlich freut.

Demontage Zylinder Doppelport Motor

Mein Sohn liegt krank im Bett und wir können nicht wirklich etwas unternehmen. Er braucht Ruhe. Ich widme mich in der Zwischenzeit dem festsitzenden Zylinder des vor einer Woche abgeholten Doppelport Motors. Ich hatte bereits Kriechöl reingesprüht und unter der Woche auch schonmal geklopft und gedrückt. War aber alles bombenfest. Zündnocken und Rotor habe ich demontiert.

Heute habe ich mehr Zeit. Mit dem Drehmel fräse ich erstmal die Schlitze der beiden nicht lösbaren Schrauben des rechtsseitigen Dichtringträgers an der Kurbelwelle nach. Danach bekomme ich diese mit einem großen Schraubendreher lose. Erstes Problem schonmal gelöst.

Das darunter liegende Kurbelwellenlager ist stark korrodiert. Vermutlich sieht es im Kurbelraum und zwiwschen Laufbuchse und Kolben auch so aus. Ich nehme das Lager soweit es geht auseinander und es kommt ordentlich Kriechöl ins Kurbelgehäuse. Natürlich kann man schlecht sehen, ob es wirklich dorthinkommt wo es gebraucht wird.

Ich versuche nochmal, den Zylinder zu lösen. Tatsächlich kommt er scheinbar ein Stück aber das ergibt sich nur durch das zerstörte Kurbelwellenlager. Weder Kolben im Zylinder noch das untere Pleuellager bewegen sich auch nur einen Zehntel.
Ich kenne dieses Spiel schon. Was so fest sitzt löst sich erfahrungsgemäß auch nicht zumal man schlecht am Zylinder ansetzen kann.
Da ich nicht der erste bin, der den Zylinder demontieren will, hat der Kolbenboden schon deutlich Schlagspuren, d.h. der Kolben ist hin. Ich entscheide also, den Kolben zu opfern und keine weiteren Schäden an den Kühlrippen durch Schlagen und Drücken zu riskieren. Drei Kühlrippen waren ja schon beim Kauf beschädigt.

Mit Hammer und dirversen Schlagdornen stemme ich den Kolbenboden weg und durch Ein- und Auslass kann ebenfalls Material entfernen. Irgendwann hat sich der Kolben dann millimeterweise nach unten bewegt. Wirklich voran ging es aber erst, als dieser auf der Einlassseite komplett zerstört war und damit die Spannung raus war. Im Ergebnis ist der Zylinder demontiert und es ist alles heile geblieben – bis auf den Kolben natürlich.

Einkaufstours Tour Doppelport Motor zur Müritz

Bereits im November 2021 wurde mir ein Doppelport Motor angeboten, der den Zylinder für meine 1957er Maschine liefern sollte. Am angebotenen Motor fehlen die Seitendeckel und auch die seltene alte Kupplung. Außerdem sind 3 Kühlrippen rechtsseitig beschädigt.
Wir waren uns preislich einig aber dann kam der Ankauf der fehlenden Eigentumshälfte am Museumshof dazwischen und ich hatte keinen finanziellen Spielraum mehr dafür.

Aufgrund der guten beruflichen Situation und eines Privatkredits aus dem Freundeskreis, kann ich Anfang 2023 wieder etwas entspannter ins Portemonai schauen auch wenn die Abgabenlast bei meinem Einkommen erdrückend ist. Ist ein anderes Thema.

Ich habe also mit dem Besitzer des Motors wieder Kontakt aufgenommen. Er war wegen der spontanten Absage damals etwas verstimmt aber wir sind letztenendes bei dem Geschäft geblieben. Am 21.1.2023 bin ich dann kurz nach 8 Uhr mit dem Auto Richtung Waren an der Müritz gestartet. Ich bin wie geplant durchgekommen. Wir haben den Deal gemacht, noch eine Tasse Kaffee getrunken und über MZ und Co geredet.

Ich war noch nie in Waren, habe mir mein Zeichenzeug eingepackt und im Anschluss noch einen Sketch in der Altstadt gemacht. Bei teilweise Sonnenschein und 3 Grad plus ist dort einiges los. Glühweinstände, Touristen und Einheimische. Alle sind gut drauf. Ein paar Leute halten an und schauen, was ich zu Papier bringe. Ich verkaufe sogar 3 Postkarten mit Spreewald Motiven. Insgesamt ein deutlich spürbarer Unterschied zu Berlin und dem Berliner Umland, wo alle hektisch vorbeirennen und sich eigentlich niemand interessiert. Kernpreussen halt.

Gegen 16:30 Uhr trete ich die Rückfahrt an. Kurz hinter Waren geht die Reifendruck Kontrolle an. Ich halte an und schaue aber alles scheint okay. Bei der nächsten Tanke will ich kontrollieren aber die Druckluft ist kaputt. Ich frage drinnen nach einer anderen Tankstelle, doch diese habe ich entweder übersehen und sie lag doch woanders. Auf der Autobahn wird es auch nichts, da auch beim angesteuerten Autohof die Druckanlage nicht wirklich funktioniert. Da verliert man eher noch Luft. Ich habe die Faxen dicke und sehe zu, dass ich nach Hause kommen. Ab der nördlichen Berliner Stadtgrenze plötzlich Wintereinbruch. Zu Hause liegt Schnee.Der Motor kommt erstmal mit ins Wohnzimmer.

Es ist 19 Uhr und ich entscheide mich, dennoch noch mit einer Freundin zum Tanzen nach Staakow zu fahren. Ganz kleine und kuschelige Veranstaltung. Der DJ erfüllt dann auch mal Wünsche abseits von Helene Fischer und es wird ein toller Abend bis 1 Uhr.

Erster Auspuff für die 57er Doppelport

Mehr oder weniger zufällig bin ich bei ebay-Kleinanzeigen auf einen Auspuff für die UR ES 175 gestossen. Dieser ist baugleich mit dem der Doppelport, also ebenfalls deutlich schlanker und kürzer als der Einport-Auspuff ab Mitte 1957.
Einziger Unterschied ist die hintere Befestigung per Schelle anstelle der angeschweissten Lasche.

Ich habe den Auspuff erworben, da es sehr schwierig ist, überhaupt brauchbare Originalteile dieser Art zu bekommen. Ein anderer Auspuff (sogar von der 250er mit Lasche und Krümmer) wurde mir vor einiger Zeit auf ein Gesuch angeboten aber ich habe damals zu lange überlegt und dann war er weg. So ist das im Leben: Zögern, Hadern, Zaudern – wer bremst verliert oder wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Diesmal war ich schlauer.

Bei bestem Januarwetter habe ich das Teil heute verbaut. Behelfsweise erstmal mit einem Einport Krümmer. Dieser ist etwa 6cm kürzer als das Teil der Doppelport, so dass der Auspuff insgesamt etwas zu kurz ist. Aber es gefällt mir schonmal viel besser als der davor verbaute große Auspuff von der ES-1.

Ein zweiter Auspuff und ein Zylinder wird sich auch noch finden.

Urban Sketching Bundestag und Brandenburger Tor

Am ersten Samstag im neuen Jahr 2023 bin ich abends mit einer Freundin und Bekannten zur „schönen Party“ von RadioEins im Frannz Club in Berlin verabredet. Bei Sonnenschein und milden Temperaturen fahre ich gegen Mittag mit der Bahn schonmal in die Stadt.

Erstes Ziel ist das Reichstagsgebäude bzw. der Bundestag. Ich finde einen schönen Platz für einen Sketch. Kommentar des Tages einer älteren Dame:

„Ein Linkshänder und trotzdem so ein schönes Bild.“

Das war bestimmt eine pensionierte Lehrerin vom alten Schlag. Ich bin gegen 15:30 Uhr fertig und laufe zum Brandenburger Tor. Jetzt wird die Zeit knapp bis es dunkel ist. Ziel ist also, eine wirklich schnelle Skizze zu machen. Ich zeichne ganz schnell mit Bleistift vor und dann geht es mit den Pens los. Nach 30 Minuten ist das Bild fertig. Etwas dunkel geworden aber insgesamt auf jeden Fall getroffen.

Vor dem Brandenburger Tor stehen so viele Menschen, dass es im unteren Bereich komplett verdeckt ist.
Die Mauer muss weg! Oben steht die Quadriga, die Napoleon vor über 200 Jahren nach Paris entführt hat und die Friedrich Wilhelm III wieder nach Berlin holte. Die beiden Weltkriege hat das Tor überstanden. Am 17. Juni 1953 wurde hier demonstriert und Panzer fuhren auf.
Der Pariser Platz ist heute ebenfalls gut gefüllt. Viele Touristen und ein Party Bike, auf das 8 Leute passen. Eine auffällig gekleidete und extrem schlanke Dame mit 20cm hohen Absätzen macht Schaulaufen und lässt sich filmen. Sie redet dabei laut aber ich verstehe dennoch nicht, was sie sagt. Die Leute scheint das sehr zu interessieren. Eine Menschenmenge steht drum herum.
Aktivisten mit Anonymous Maske stehen still auf dem Platz und haben Bildschirme vor der Brust. Darauf laufen Filmsequenzen aus Massentierhaltung. Die Leute schauen im Vorbeigehen auf die Bildschrime, aber ob sie wirklich etwas mitnehmen ist fraglich.
Die große Stadt eben. Während ich hier zeichne, führen meine 4 Hühner ein glückliches Tierleben zu Hause. Fleisch habe ich in 2023 noch nicht gegessen. Die Lösung kann nur ein bewussterer Umgang mit tierischen Produkten und eine Reduzierung der Menge sein.

Inzwischen wird es dunkel. Ich schlendere weiter zum Bahnhof Friedrichstraße und beginne dort noch eine Zeichnung, die ich aber aufgrund der Zeit nicht fertig bekomme. Weiter geht es mit S- und U-Bahn zur Eberswalder Straße. Die Party geht lange, es wird getanzt. War schön aber sehr voll. Gegen 4:30 Uhr gehen wir und fahren wieder raus aufs Land. In der Schönhauser Allee sind die Imbisslokale voll. Das Partyvolk sitzt draußen als wäre es Sommer. Es geht auf 5 Uhr morgens zu. Diese Stadt schläft nie. Um 6 Uhr bin ich im Bette.
Da ich mich alkoholisch zurück gehalten habe, wird der Sonntag trotzdem ein toller Tag und ich mache zu Hause auf dem Hof noch ein paar Sachen und bereite meine Honda Transalp zum Reifenwechsel vor.