Alle Beiträge von Peter Pinnau

Kleiner Zwischenbericht Bauarbeiten

Im September und August 2022 ging es gut voran. Ich nutze das Herbstwetter aber es bleibt daher nur wenig Raum, um auf der Website kontinuierlich zu dokumentieren. Daher nur ein kurzer Zwischenbericht:

  • Nach Abtragen des Giebels wurde ein Fundamentgraben ausgehoben. Die hintere Ecke des Gebäudes wurde dabei soweit möglich zurück gebaut und ebenfalls untergraben.
  • Ich habe 2qm fertigen Beton per LKW bringen und abkippen lassen. Diesen habe ich dann per Schubkarre transportiert und im Fundament verbaut. Die Menge hat ziemlich genau gereicht.
  • Leider habe ich beim Einschalen einen Fehler gemacht, so dass das Fundament nicht ganz parallel zur Wand ist. Ist nicht schlimm, wäre aber vermiedbar gewesen.
  • Die beiden Ecken wurde wieder mit Mauerwerk stabilisiert, danach wurde die Rollschicht gesetzt.
  • Nach guter Überlegung entscheide ich mich dazu, die ursprüngliche Stalltür Öffnung im neuen Verband an alter Stelle anzudeuten, jedoch mit einem halben Stein zu schließen, so dass von innen eine glatte Wand entsteht aber von außen eine Türnische entsteht. Die alten Torhaken werden wieder verbaut. Oben wird ein Rundbogen gesetzt. Die Optik wird dadurch aufgewertet und interpretiert den Ur-Zustand des Gedäudes.

Hier einige Bilder:

Abtragen Giebel Nordseite

Ich habe erst überlegt, ob es sinnvoll ist, mit dem Giebel noch im Jahr 2022 zu starten. Der Sommer geht dem Ende entegegen, die Tage werden kürzer und man schafft neben der Arbeit weniger. Nach etwas Zuspruch aus dem Freundeskreis habe ich Ende August doch mit dem Abtragen begonnen.

Zuerst wurden 2 Stützen eingebaut, die die vorletzten Dachsparren abfangen. Da der Giebel ohnehin nichts mehr halten konnte, ist das Gebäude schon jetzt stabiler als zuvor. Nach Durchtrennen der Dachlatten wurde der Rest des maroden Dachstuhls am Giebel demontiert. Danach konnte das Mauerwerk Stück für Stück abgetragen werden. Die Steine habe ich gleich abgeputzt und nach Bindern und Läufern sortiert. Dies ist erforderlich, damit später die patinierten Sichtseiten der Steine nach Möglichkeit wieder nach aussen kommen und sich ein hamonischeres Bild ergibt. Man wird dennoch sehen, dass das Mauerwerk erneuert wurde. Leider gibt es für diesen Giebel keine andere Möglichkeit, da sich die Wand aufgrund früherer Umbauten schon stark geneigt hat.

Da der neue Giebel einen richtigen Fundamentstreifen erhalten soll, wird auch die alte Feldsteingründung entfernt.

Nach anfänglichen Überlegungen, Beton liefern zu lassen bzw. an einer Zapfstelle abzuholen, entscheide ich mich doch für das Selbstmischen. Eine Lieferung ist teuer und mir fehlt ein Fahrzeug, um 1,5 bis 2qm Beton abzuholen. Dies entspricht einen Gewicht von ca. 4 Tonnen.

Diese Woche werden noch Vorbereitungen getroffen, Kies geliefert und am kommenden Wochenende wird das Fundament gebaut.

Urban sketching Gendarmenmarkt Berlin

Heute lasse ich das Auto nach der Arbeit am Bahnhof Grünau stehen und fahre mit der S-Bahn in die City. Skizzenbuch und Stifte habe ich im Rucksack. Zuerst möchte ich zur Oberbaumbrücke, jedoch ist die Zeit etwas knapp und auf dem Satelitenbild ist nicht ganz klar, wie lange ich nach einem geeigeneten Standort suchen müsste.
Als Alternative entscheide ich mich für den Gendarmenmarkt mit den beiden Domen und dem Schauspielhaus.

Ich bin ca. 18:45 Uhr dort und finde schnell einen Platz, von dem ich einen guten Blick auf den Deutschen Dom und die Treppe des Schauspielhauses habe. Das Bild zeichnet sich so weg. Auf dem Platz sind viele Touristen und die Restaurant rund herum sind auch voll. Als ich fast fertig bin schaut eine Passantin aus einigen Metern Entfernung neugierig und kommt dannman ihrem Mann heran. Angelina und John sind aus Schottland und für 5 Tage in Berlin. Anlass der Reise ist das morgige Konzert der Rolling Stones in der Waldbühne.
Sie finden das Bild toll. Wir reden einwenig über Ost-Berlin, Nord Irland und das Ungeheur von Loch Ness. Sie meinen, ich müsse unbedingt mach nach Schottland reisen auch wenn das Wetter dort überwiegend schlecht ist. Sie schlagen vor, eine Runde Bier auszugeben was aber daran scheitert, dass das Restaurant neben uns nur an Tischgäste verkauft und wir ca. 5 Meter abseits an einem Betonklotz stehen bzw. sitzen. Also kein Bier…

Nachdem die beiden weiterziehen zeiche ich die letzten Striche und fahre weiter.

Urban sketching day in Berlin

Heute fahren wir zu viert mit der S-Bahn in die Stadt. Ich habe mein Zeichenbuch und Stifte dabei und außerdem auch noch den Basketball.

Erstes Ziel ist der Antikmarkt am Ostbahnhof. Wir laufen einmal durch aber finden nichts. Es gibt relativ viele Philatelie Stände. Hier liegt mein Interesse bei regionalen Ganzstücken, was aber der SUche nach der Nadel im Heuhaufen gleicht.

Wir fahren zurück zum Alex und schlendern mit einem Eis durch das Treiben. Berlin ist schon eine komische Mischung aus verschiedensten Charakteren. Viele Leute die man trifft, sehen nicht wirklich gesund aus. Viele sind auf der Verliererseite unserer Gesellschaft.

Wir erreichen den Hackeschen Markt mit dem alten Bahnhof und den Restaurants, Bars und Cafes. Eine schöne Ecke im oft eher weniger schönen Berlin wie ich finde. Ich suche sofort nach Positionen, von denen man Zeichnen könnte. Aber wir gehen erstmal weiter.

An der Spreepromande schräg gegenüber des Berliner Doms machen wir Pause und ich entscheide mich spontan, das Motiv aufs Papier zu bringen. Zu Beginn muss die Aufteilung und die Proportion des Motivs auf das Papier gebracht werden. Dazu nehme ich Bleistift und zeichne dünn vor. Korrekturen sind jederzeit möglich. Radieren muss man nicht. Später werden dann weitere Details mit Bleistift skizziert.
Abschließend kommen die schwarzen Fineliner zum Einsatz und das Bild erhält das finale Aussehen. Ich brauche ca. 1 Stunde und bin mit dem Ergebnis zufrieden auch wenn es natürlich nicht perfekt ist.

Während des Zeichnens kommen immer wieder Flaschensammler vorbei und fragen nach Leergut. Es gibt in Berlin eine ganze Reihe an Menschen, deren Tagesziel im Sammeln von Pfandflaschen besteht. Es bringt für sie etwas Geld aber gleichzeitig hindert es sie aus meiner Sicht daran, ihre Situatuion grundsätzlich zu verbessern. Aber vielleicht sehe ich das zu einfach und zu arrogant? Ist schwierig.

Wir gehen weiter zum Monbijoupark. Das Basketballfeld ist voll und es warten viele am Rand, um zu spielen. Wenn man so zuschaut ist das ein ganz schönes Ego Gezocke. Jeder macht irgendwie seins. Gepasst wird nur zu Not wenn man feststeckt. Basketball ist eigentlich Teamplay. Das fehlt hier heute. Bei der nächsten Runde drängeln sich dann auch 80 Prozent der gleichen Spieler wieder aufs Feld. Das ist mir dann zu doof und ich möchte Freundin+Kids nicht warten lassen. Also streichen wir Basketball heute.

Nächster Stopp ist die Strandbar mit Openair Tanzfläche. Wir wollten das heute mal checken. Auf dem Programm steht „Swing“ aber es ist noch etwas zu früh am Tag und es ist noch nix los.

Die Kinder möchten das Frauen EM Finale im Public Viewing schauen. Wir gehen ein Stück zurück zu einer Bar, die draußen Stühle und Fernseher aufgebaut hat. Juliane und die Kinder nehmen Platz. Mich interessiert Fußball zugegeben überhaupt gar nicht und ich habe die Wahl zwischen Basketballfeld und Hackeschem Markt. Ich entscheide mich für letzteres und hole das Zeichenzeug nochmal raus.

Beim Zeichnen ergeben sich 2 Gespräche. Ein Herr fragt mich, ob ich das beruflich mache und als ich das verneine nach dem „Warum?“ Wir unterhalten uns ein wenig. Es geht teilweise in die philosophische Richtung.

Nachdem Ende des Gesprächs denke ich weiter über das „Warum?“ nach. Ja warum eigentlich? Vermutlich geht es um Anerkennung, um das Ausleben einer Neigung bzw eines Talents, um das Ausschöpfen der eigenen Fähigkeiten. Wer mich als IT-Admin kennt wundert sich, dass so jemand Zeichnen kann, gern tanzt oder Melodien mitsingen kann. Die Leute denken, ein mathematisch/ logischer Geist wäre für kreative oder leidenschaftliche Dinge ungeeignet. Das ist natürlich komplett falsch und auch in der IT geht es häufig um Kreativität beim Aufspüren und Lösen von Problemen und Herausforderungen.

Das zweite Gespräch führe ich mit Natalia wenn auch nur kurz. Sie zeichnet selbst und findet meine Skizzen toll. Sie fragt warum ich die Bilder nicht verkaufe. Ich antworte, dass ich schon welche verschenkt habe. Darauf entgegnet sie, dass sie sofort eines geschenkt nehmen würde und tippt auf den Berliner Dom. Ich überlege kurz und gebe ihr die Zeichnung mit. Natalia ist auf dem Weg zu einem Date – na dann los!

Zur 2. Halbzeit wechseln Juliane und die Kinder in das Restaurant „BBQ Kitchen“ vor dem ich zeichne. Auch dort läuft das Finale. Nach Fertigstellung des Bildes setze ich mich mit dazu. Am Tisch sitzt ein Pärchen aus Köln und wir reden ein bissl. Ich zeige der Bedienung das Bild und als wir zahlen wollen, fragt sie ob es möglich wäre, das Bild zu kaufen. Sie telefoniert mit dem Chef und wir verrechnen mit einem Teil unserer Zeche und bekommen noch eine Abschlussrunde aufs Haus. Das Bild wird im „Restaurant“ aufgehängt.

Warum gibt man die Bilder weg? Was gibt es besseres, als die Bilder Leuten zu überlassen, die sie zu schätzen wissen?

Es ist 21:45 Uhr und wir gehen nochmal zur Tanzfläche rüber. Nun ist Betrieb. Der DJ sagt den letzten Song an und wir tanzen mit. Es ist ungewohnt, von so vielen aktiven Tanzpaaren umgeben zu sein. Auf normalen Veranstaltungen tanzen die meisten Leute ja eher passiv.

Gegen 22 Uhr geht es zurück nach Hause und ab ins Bette… Morgen wieder ITler im Büro. Danach zurück aufs Land. Filmriss?

Setzen von Eckpfeiler

Als ich den Hof 2009 übernommen habe, befand sich an der Rückseite der Stallscheune noch ein ca. 3×3 Meter großer Anbau, der jedoch schon eingefallen war. Wir haben diesen Teil abgetragen und seitdem hatte westliche Giebel keinen sauberen Abschluß mehr.

Im Rahmen der Sanierung wird der Anbau nicht wiederhergestellt, da der Aufwand dafür unverhältnismäßig wäre. Der Giebel wird durch einen Eckverband abgeschlossen und ca. 60cm um die Ecke gezogen. Für diesen neuen Pfeiler wurde ein Fundament gebaut.

Bei den Arbeiten kam ein Zählstein mit der Aufschrift „4875“ zu Tage, der un Lesrichtung gedreht und wieder an der ursprünglichen Stelle eingesetzt wurde.

Porzellan Figur Reiterin vor Pferd Bodenfund

Bei Bodenarbeiten vor der Rückwand der Stallscheune / Tischlerei tauchte plötzlich eine ca. 10 cm große Porzellanfigur im Boden auf. Leider wurde sie mit dem Spaten beschädigt aber als Zeitzeuge und Puzzleteil in der Historie des Hofes fügt sie sich sehr schön ein.

Ich habe die beiden gefundenen Teile zunächst beiseite gestellt und weiter gearbeitet. Nach ca. 15 Minuten kam ich dann auf die Idee, nach weiteren Bruchstücken zu suchen. In mühevoller Arbeit habe ich noch einige kleinere Teile der Figur finden können und nebenbei 2 Eimer voll Glasscherben geborgen und entsorgt.

Die Figur wurde vermutlich in den 1960er Jahren an dieser Stelle zusammen mit anderen Abfällen entsorgt. Die patinierten Bruchstellen zeigen, dass einige Beschädigungen schon älter sind. Vermutlich wurde die Figur deshalb entsorgt.

Das Motiv ist sehr schön und nicht so kitschig gestaltet, wie viele andere Darstellungen, die man im WWW findet. Ich vermute, dass das Teil aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg stammt. Eine Herstellerangabe konnte ich leider nicht finden. Bei der „6172“ handelt es sich vermutlich um die Formnummer.

Wer zu dieser Figur etwas sagen kann -> sehr gern!

Einige Tage später habe ich die Scherben sortiert und mit Sekundenkleber wieder fixiert.

Rekonstruktion Mauerwerk unterhalb des Fensters

Das Mauerwerk unterhalb der Fensteröffnung erwies sich als vollkommen lose und wurde komplett abgetragen. Dadurch war es möglich, den über Jahrzehnte eingewachsenen Strauch aus der Rollschicht zu entfernen. Die früheren Eigentümer hatten bereits versucht, durch Einstecken von Glasscherben, den Strauch zu zerstören. Der Stamm hatte im Mauerwerk die Form eines Ziegelsteins angenommen und war rundherum mit Glasscherben gespickt. Der Wuchs ließ sich dadurch aber nicht aufhalten.

Die Untersuchung ergab folgenden Aufbau: Gründung aus Feldsteinen, darüber eine Lage Steine flach und eine Rollschicht. Marode Steine wurden entfernt und durch bessere ersetzt.
Die Gründung wurde mit satter Kalkmischung gestärkt. Im Anschluß konnte die Rollschicht aufgesetzt werden und erste Steine zur Stabilierung der Ränder aufgesetzt werden. Da Regen angesagt war, musste die Baustelle am Samstagabend zum Feierabend wetterfest gemacht werden.

Das letzte Bild zeigt das fertige Mauerwerk. Im nächsten Schritt wird die Fensterbank aufgesetzt.

Beginn Instandsetzung Fensteröffnung

Im Rahmen des Umbaus von der Stallscheune zur Tischlerei wurde das Gebäude um 1960 umgestaltet und  zusätzliche Fensteröffnungen für mehr Lichteinfall geschaffen. Die Öffnungsstellen am Mauerwerk wurden damals nicht weiter bearbeitet, so dass an diesen Stellen kein vernünftiger Abschluss vorhanden war. Witterungseinflüsse haben die Substanz hier besonders in Mitleidenschaft gezogen. Daher ist dringend eine Instzandsetzung erforderlich. Im Grunde werden die Arbeiten aus den 1960er Jahren damit nun endlich zu einem guten Abschluss gebracht.

Bild 1 zeigt den Zustand vor Beginn der Arbeiten. Auf Bild 2 sind die Fugen vorbereitet und die losen Steine entfernt. Bild 3 zeigt das erreichte Zwischenergebnis für diesen Samstag. Lose Steine wurden wieder eingesetzt bzw. 1 defekter ersetzt. Der Mauerwerksabschluss am Fenster nimmt Gestalt an. Die damals zugekleckerte Fuge ist ordentlich gespachtelt.

Für die Arbeiten wurde reiner Kalkmörtel verwendet. Diesen rühre ich nach Bedarf aus Sumpfkalk an, der seit letztem Herbst im Keller eingesumpft ist.

Historische Fotoaufnahmen MZ ES 250 Doppelport

Im März 2022 habe ich diese 3 alten Fotografien erworben. Das Gespann Foto ist mit Prerow 1960 beschriftet. Wie man am weit in Fahrtrichtung rechts stehenden Krümmeransatz am Zylinder erkennt, handelt es sich im eine Doppelport. Es könnte sich theoretisch um meine eigene Maschine handeln, praktisch hat die Maschine auf dem Foto aber schon neuere verbesserte Stoßdämpfer bekommen wogegen mein Gespann mit den ursprünglichen Dämpfern zu mir kam und damit mit nahzu 100 prozentiger Sicherheit niemals moderne Dämpfer besaß.

Die anderen beiden Fotos zeigen die gleiche Situation. Neben der schwarzen Doppelport ist vermutlich eine DKW NZ zu sehen. Die Bekleidung der Fahrer und Sozias ist absolut zeitgenössisch.